Gründonnerstag
Vorzubereiten:
- Scheibe Brot, ein Glas Wein oder Saft für jede*n
- Gesangbuch
- Kerze
- liturgische Farbe in den Gottesdiensten ist weiß.
Zur Bedeutung des Tages
Der Charakter des Tages lädt dazu ein, den Gottesdienst am Abend zu feiern in Verbindung mit dem Abendessen, dass heute auch etwas festlicher ausfallen kann. Dazu können Sie den Tisch schon komplett fertigdecken und vom Gottesdienst zum Abendessen übergehen.
Im Mittelpunkt des Gründonnerstags stehen zwei Momente. Die Fußwaschung der Jünger durch Jesus (Johannes-Evangelium 13,1-15.34.35) und die Einsetzung des letzten Abendmahls (Matthäus-Evangelium 26, 17-30). Mit der Fußwaschung verbindet sich die Haltung Gottes zu mir Menschen, er beugt sich ganz tief zu mir hinunter, bis zu meinen Füßen. Er handelt nicht über meinen Kopf hinweg, sondern er beginnt seinen Dienst dort, wo ich stehe und so wie ich bin, von Grund auf. So wie er handelt, gibt er mir ein Beispiel für unser Miteinander. Dieses Beispiel gibt er auch im zweiten Moment, der Einsetzung des Abendmahles. Wesentliches Merkmal christlicher Gemeinschaft ist, miteinander das Brot, das Leben zu teilen und den Kelch des Heiles einander zu reichen, einander im Glauben immer wieder zu bestärken. „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“, sagt Jesus im Lukas-Evangelium 22,19. Dort wo wir miteinander das Leben teilen und im Glauben stärken, ist er unter uns gegenwärtig. Dieser Abend geht schon in den Karfreitag über. Jesus erlebt Getsemani und wird gefangengenommen, verhört und gefoltert.
Die Feier:
Eröffnung
(Gemeinsam) Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
(Eine*r) Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn.
(Eine*r) Der Himmel und Erde gemacht hat.
(Eine*r) Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige Herr. (Psalm 111,4)
Wochenspruch
(Eine*r) Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige Herr. (Psalm 111,4)
Gebet
(Eine*r) Allmächtiger, ewiger Gott, am Abend vor deinem Leiden, hast du, Jesus Christus, in der Fußwaschung uns ein Zeichen deiner Macht gegeben, im Brechen des Brotes gibst du dich ganz in unsere Hände, im Teilen des Kelches schenkst du uns deinen unverbrüchlichen Bund mit dir. Schenke uns Herr und Bruder die Kraft, aus diesem Sakrament zu leben und Kraft zu schöpfen. Darum bitten wir dich, der du mit dem Vater und der Heiligen Geisteskraft lebst und herrschst von Ewigkeit zu Ewigkeit. – Amen.
Bibeltext
Stellen Sie das Glas mit dem Wein/Saft vor sich, ebenso den Teller mit der Scheibe Brot.
(Eine*r)Lesung aus dem Evangelium nach Matthäus 26, 17-30
- Ehr sei dir oh Herre!
(Eine*r liest den Bibeltext) Aber am ersten Tag der Ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wo willst du, dass wir dir das Passalamm zum Essen bereiten? Er sprach: Geht hin in die Stadt zu einem und sprecht zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist nahe; ich will bei dir das Passamahl halten mit meinen Jüngern. Und die Jünger taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten das Passalamm. Und am Abend setzte er sich zu Tisch mit den Zwölfen. Und als sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten. Und sie wurden sehr betrübt und fingen an, jeder einzeln zu ihm zu sagen: Herr, bin ich’s? Er antwortete und sprach: Der die Hand mit mir in die Schüssel taucht, der wird mich verraten. Der Menschensohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht; doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie geboren wäre. Da antwortete Judas, der ihn verriet, und sprach: Bin ich’s, Rabbi? Er sprach zu ihm: Du sagst es. Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach’s und gab’s den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus; das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, an dem ich aufs Neue davon trinken werde mit euch in meines Vaters Reich. Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.
(Eine*r)Evangelium, frohe Botschaft unseres Herrn, Jesus Christus!
- Lob sei dir o Christe!
- Lob sei dir o Christe!
Betrachtung
Lesen Sie, wenn möglich im Wechsel und lassen Sie zwischen den Strophen ruhig einen Moment der Stille, um über das Gelesene noch einmal nachzudenken.
Nach dem niedrigen Dienst
die Hingabe.
Du verschenkst dich in einem einfachen Mahl
ein Abendmahl
ein letztes Mahl.
Ein letztes Mal mit den deinen
zusammen sein
um voneinander getrennt zu werden
und dennoch eins sein.
Du hattest kein Haus zu verschenken
kein Geld zu verteilen
kein Unternehmen zu vererben.
Nichts außer dich selbst hattest du
uns zu vererben
und darin alles
deinen Glauben
deine Liebe
dein Leben
zusammengefaßt in Brot und Wein.
Zu wenig Brot
heißt zu hungern
zu viel ist Völlerei und wird entsorgt.
Du aber gibst dich ganz im Brot,
es reicht –
Ist genug für dieses uns das ewige Leben.
(Jeder nimmt eine Scheibe Brot und hält sie in der Hand.)
Du gibst dich ganz im Brot?
Was ist das auf meiner Hand?
Das ist dein Leben
so klein
so trocken
so brüchig –
So vergänglich leicht.
Du sagst:
Das ist dein Leib
den du mir in die Hände legst.
Du als Mensch
aber nicht mehr vergänglich
dein Leib
den Thomas berührt
um glauben zu können.
Wie unglaublich ist dieser Abend.
Du mit Freunden an einem Tisch
ihr teilt
ihre redet
in ein paar Stunden ist keiner mehr da.
Du vertraust dich ihnen an
und sie fliehen vor dir
Als es ernst wird.
Du nimmst das Brot in deine Hände
es ist das Leben
das du faßt
umschließt und hältst alles was du bist
alles passt in zwei Hände
und du hebst es empor
dass ER es segne
von dem du alles hast
und der es gibt für uns
ein zweites Mal.
Ihn hast du verkündet mit deinem Leben
jetzt soll er dein Leben segnen
neu
für alle
ein letztes Mahl.
Du brichst dein Leben
im Brot
zerreißt es
teilst es
damit es reicht für alle
die hungern
denen bloßes Leben nicht genug ist.
Denen am Ende das Ende zu wenig ist
die ewiges brauchen
wollen
empfangen
haben Leben und
leben ohne Ende.
Du legst dein gesegnetes Leben in meine Hände
deine Worte
deine Taten
deine Hoffnungen
deine prophetischen Träume
die Wirklichkeiten
die Wahrheit
vertraust du mir an.
Wie soll ich tragen
tun
machen
leben was du warst?
Es war dir nicht genug
meine Hand zu füllen.
Du nahmst einen Becher
eine Schale
und fülltest sie mit Wein und sagtest
Es ist dein Blut.
(Nehmen Sie ihr Glas in die Hände)
Das alles Leben durchströmende,
Leben erhaltende
hast du im Wein gesehen
Freude und Lachen und fröhliche Lieder.
Alles Berauschende und Geschmackvolle.
Wer davon trinkt
Und reichst mir den Kelch
mit dem schließt du den Bund
zum Leben
der unverbrüchlich
der neue
Bund
der mich durchströmt
weil dein Blut
eins mit meinem wird.
Deine Worte kann ich überhören
deine Taten leugnen
aber du in mir
mich durchströmend mit Leben
unauslöschlich.
Du nimmst das Blut im Wein
und hältst zum Segnen es empor.
Läßt es von IHM gutheißen
und vergießt dein
Leben in mich
dass ich nicht nur dein Leben
habe
sondern auch die Kraft
die dich erfüllte.
Kraft,
die dich erfüllte für Gottes Reich
zu leben
um es wahr werden zu lassen
mitten unter uns.
Dein Leben ist mit meinem verwoben
deine Kraft läßt mich leben,
wie du lebtest.
Wo ich mein Leben
teile zum WIR
ich deine Kraft
schenke zum UNS
Bist du
an unseren Tischen,
in unseren Häusern,
in unserer Welt.
Tut dies zu meinem Gedächtnis
Tut es, so bin ich bei euch.
(Essen Sie nun das Brot und trinken Sie vom Wein/Saft und genießen Sie dabei die Stille)
Fürbitten
(Eine*r – Bitten im Wechsel)
Herr, wir sind eingetreten in den Abenmahlssaal und du hast Platz genommen an unserem Tisch. Wir bringen zu dir, was uns bewegt und bitten dich: Herr, erbarme dich!
- Wir beten für deine Kirche, dass wir durch die Feier der kommenden Tage und durch den Weg deines Leidens, Sterbens und Auferstehens erneuert werden. – Herr, erbarme dich!
- Heute einst du die Welt in einem einzigen Abendmahlssaal. Sei nahe den Einsamen, sättige die Hungernden und belebe die Durstigen. – Herr, erbarme dich!
- hier könne Sie selbst Fürbitten einfügen. Beenden Sie jede Fürbitte mit: Herr, erbarme dich!
Herr, Jesus Christus, wir werden eins mit dir und beten in der Gemeinschaft aller Gläubigen, wie du es uns gelehrt hast:
Vater unser im Himmel…
Lied: EG 221 Das sollt ihr, Jesu Jünger // 222 Im Frieden dein // 223 Das Wort geht von dem Vater aus // oder eines der anderen Abendmahlslieder
(Singen Sie gemeinsam oder sprechen Sie im Wechsel)
Segen:
Gott segne uns und behüte uns,
Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden.
Amen. Amen. Amen.
Es ist eine gute Idee, durch gemeinsames Feiern verbunden zu sein. Am heutigen Abend feiern wir den Seder-Abend, also den ersten Abend des Sederfestes. Verbunden sind wir mit Christen, die in Erinnerung an das letzte Abendmahl Jesu den Auszug aus Ägypten in Ex.12 lesen. Zu dem Kapitel habe ich in meinem Blog geschrieben. Vielleicht bietet sich das in Ergänzung zu Ihrer Feier an. Wir feiern eigentlich wie beim ersten Auszug: Hinter verschlossenen Türen. Gott segne unser Gedenken.
http://deboralapide.home.blog/2020/04/06/das-pessach-fest-jesu-aus-der-judischen-wurzel-erklart/
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Danke, eine gute Idee, wir werden heute Abend zu zweit feiern.
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