Servus!
Mich hat es letzten innerlich eiskalt erwischt. Da steige ich in Leipzig aus dem Zug und unten im Bahnhof sitzt der Herr in rot mit dem Wattebart schon da und stellt den Kindern die bekannten Fragen. Und weiter auf dem Adventsmarkt kracht es dann innerlich richtig in mir, da dudelt schon „Stille Na…“, ich dachte ich werd nicht mehr und die Glühweinseligen singen mit und dass wollen sie noch mit all der Inbrunst die kommenden vier Wochen tun, ich hab da so meine Zweifeln.
Warum ist der Advent eigentlich so weggerutscht und durch dieses sinnleere Wort „Vorweihnachtszeit“ ersetzt worden? Dabei hat der Advent doch einen wichtigen Anspruch, dass ich mal nachschaue, ob ich noch in der Lage bin, IHN zu erwarten. Denn wenn ich meinen Geburtstag feiern will, dann finde ich mich doch auch nicht über nacht plötzlich mit dem nächsten Augneschlag inmitten der Feierrei wieder. Da plane ich, überlge ich wen ich einladen will, was ich an Essen vorbereiten muss, was noch fehlt und all diese Dinge. Nur beim Weihnachtsfest scheint sich die Welt plötzlich nach hinten zu drehen, da ist man dann schwubs mit dem ersten Advent gleich im Weihnachtstrubel. Ich fang langsam an, auch mit der Schmückerei, gönne mir Ruhe und mal einen Adventscheck für mich, ob ich denn noch alles beisammen habe was notwendig ist, wenn ER kommt.
In diesem Sinne ein gesegnte restliche Erst-Adventswoche.
Ihr/Euer
Alexander Stojanovic, Vikar