Jahr der Tauf

2023 – DAS JAHR DER TAUFE

2023 ist da, schon etwas mit Erfahrungen und Erlebnissen angereichert und vielleicht haben Sie schon einige wichtige Eintragungen und Termine im Kalender festgehalten. Eine Wegmarke für mich ist das Motto unter das die EKD dieses Jahre gestellt hat, es ist zum „Jahr der Taufe“ ausgerufen worden. Zunächst dachte ich abwehrend ´Muß denn schon wieder eine neue Sau durchs Dorf getrieben werden?; es gibt doch so viele Themata die uns beschäftigen, wie: Energieversorgung, Bildung, Krieg, Migration, Bewahrung der Schöpfung oder nicht, Bauvorhaben, Kulturveranstaltungen etc. und jetzt noch Taufe?! – Und so tat ich das Thema ab und dachte mir, daß ich nichts Besonderes dazu tun muss, es wird in diesem Jahr sowieso getauft und wer was willen will, kann mich fragen. Aber schon im Herbst kam es im „Erwachsenen Gesprächskreis ohne Namen“ (EGON) zur Idee, einen Tauferinnerungsgottesdienst im Sommer zu feiern und in diesen Tagen habe ich die Frau in die Ewigkeit verabschiedet, die mich zum Glauben begleitete und mich zur Taufe brachte. Das Thema wurde also lebendiger in mir, je mehr Erinnerungen ich mit meiner Taufe verband, ich konnte mich selbst an den Anzug erinnern, den ich trug, der erste in meinem Leben. Ich erinnere mich auch, daß es der Tag war, an dem ich zum ersten Mal zur Kommunion, zum Abendmahl ging. Meine Taufe vermittelte mir als Jugendlicher auf vielen Jugendwochenenden und später bei Katholiken- und Kirchentagen das Gefühl, einer großen Gemeinschaft anzugehören. Es spielte keine Rolle aus welchem Dorf ich kam, wie gut mein Englisch oder Latein war, welchen Schulabschluss ich anstrebte, oder sonst irgendwelche Leistungen, oder Abstammungen. Was uns verband war der gemeinsame Glaube, der durch die Taufe öffentlich wurde.  Viele von uns haben zur eigenen Taufe nicht viel beigetragen, sie wurden zur Taufe getragen, die darauf vertrauten, daß es etwas Gutes ist getauft zu sein. Da ich erst mit sechs Jahren in die Gemeinde kam, ließen sich meine „geistliche Mutter“ und mein Pfarrer Zeit und fragten erst nach einigen Jahren öfter, ob ich getauft werden wollte?; letztlich kam es auf noch meine Eltern und ihre Entscheidung an. Und meine Mutter sagte, daß sie mir auf diesem Weg nicht viel mitgeben könnten, aber nach wie vor stünden sie immer hinter mir. Das war und ist für mich und meine Entscheidungen wesentlich, daß die Menschen, denen ich absolut vertraue, hinter mir stehen. Und nicht nur mir ging das so auf meinem Weg zur Taufe und meinem Lebensweg als Getaufter. Immer wieder kam und kommt es auf Menschen an, die andere begleiten und so ihren Glauben mitteilen und teilen. Ich gehe nicht davon aus, daß das „Jahr der Taufe“ zu Massenbekehrungen und -taufen führt. Wenn uns in diesem „Jahr der Taufe“ bewußter wird, daß all die Themata die uns jeden Tag durch die Welt jagen endlich sind, wir aber durch die Wiedergeburt aus der Taufe für die Ewigkeit geschaffen sind, wäre das eine enorme „Wierdererungenschaft“, denn so erlangten wir den Blick über den Tellerrand menschlicher Macht und Ohnmacht hinaus und ermöglichten uns so eine Freiheit, die die Welt und uns mit anderen Augen erblicken läßt. Mit Augen voller Gottvertrauen, das sich aus der Tiefe der Liebe Gottes schöpft. Ich hoffe, daß das „Jahr der Taufe“ zu einem Jahr des Vertrauens wird, ein gestärktes Vertrauen in Gott, ineinander und in sich selbst. Erinnern Sie sich doch einmal an all das, was für Sie wichtig ist, wenn Sie an „Taufe“ denken. Möge Ihr Erinnern durch den Segen Gottes gestärkt und belebt werden.

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