Fritzianische Weisheiten I

Fritzianische Weisheiten I

Seit einigen Tagen ist Fritz bei uns eingezogen und eigentlich ist es meine Aufgabe, ihn aufs Leben vorzubereiten, denn Fritz ist noch sehr jung. Stattdessen macht er es mit mir und uns. Er sorgt dafür, dass ich mich auf das Konkrete und Lebendige konzentriere, also auf ihn. Ich lerne nochmal verstärkt auf Körpersignale meines Gegenübers zu achten und mir darüber Gedanken zu machen, wie meine Körpersignale auf ihn und generell auf andere wirken. Bin ich hektisch, wird Fritz hektisch, ist mein Gang zu hart, fängt er neben mir an zu springen und generell unterbricht er oft mein rasches von-A-nach-B-Gehen für kleine Momente des Wahrnehmens des Ortes an dem ich gerade bin. Völlig zweckfrei einfach mal stehen bleiben und dabei wahrnehmen, wo ich gerade bin und was mich so umgibt, ohne etwas zu wollen. Plötzlich wird das Laub auf dem Rasen zu einem Bild, ich entdecke zu frühe Knospen im Garten und den ein oder anderen Unrat, den jemand hat fallen lassen. Generell bleiben wir viel zwischendurch stehen, weil Fritz meint, dass nichts schöneres ist als zweckfrei zu spazieren und stehen zu bleiben, denn dabei dreht sich die bewegte Welt um mich und nicht ich in meinem Hamsterrad mit ihr.

Sind wir dann woanders und ich verliere mich schon wieder in all den Wust zwischen meiner Schreibtischplatte und der Zimmerdecke, so dass Fritz mich zwischen all dem nicht wahrnehmen kann und kurz fragt wo ich bin, dann rufe ich ihm zu, und sage es dabei zu mir selbst: „Ich bin hier!“. Was mich wiederum selbst in der Welt verortet bei allem „Hier und Da sein“. Er lehrt mich, dass es besser ist, sich mit einer Sache zu beschäftigen und nicht mit 25, da ich sonst nichts richtig erfasse, mich permanent nervös mache und endlos hochfahre, ohne abzutouren. Und so kann ich diese eine Sache genauer betrachten und diesen einen Menschen genauer beobachten, Fritz ist darin ein Weltmeister, ihm hilft aber auch sein freundliches Gesicht, um bei anderen gut anzukommen. Und mit dem selben freundlichen Gesicht sieht Fritz jedem neuen Tag entgegen und geht am Ende des Tages an seine Schalfstätte.

Sicher gäbe es noch mehr „Fritzianische Weisheit“, aber den ein oder anderen Artikel werde ich noch schreiben müssen, also dann auf ein nächstes Mal…und ach ja, was hat das nun mit Gott, dem Glauben und Jesus zu tun? Sehr viel. Durch die Welt lernen wir die Welt kennen, durch unsere Mitgeschöpfe die Schöpfung und ein schöpfungsgemäßes Leben, Matthäus-Evangelium Kapitel 6, 25-34.

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