Karsamstag

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Karsamstag

Wenn es Ihnen möglich ist, gehen Sie für diese Andacht auf den Friedhof, oder stellen Sie Bilder verstorbener Menschen auf, die ihnen am Herzen liegen. Die liturgische Farbe ist schwarz.

  • Gesangbuch
  • Bibel
  • Grablicht / Kerze
  • Blumen vom Karfreitag

 

Zur Bedeutung des Tages

Der Karsamstag ist der Tag der Grabesruhe Christi. Es ist vom liturgischen Charakter her ein stiller Tag. Dieser Tag lädt ein, der Verstorben zu gedenken, bevor wir die Auferstehung aus dem Tod feiern.

 

Die Feier

Eröffnung:

gemeinsam Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

eine*r Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn.

eine*r Der Himmel und Erde gemacht hat.

 

Bibeltext: Buch des Propheten Jona 2. Kapitel

eine*r liest

 

Bibelgespräch/Nachdenken über den Text/Betrachtung

eine*r liest

Die Umstände unter den wir gerade leben haben Ähnlichkeit zur Jonaerzählung im großen Fisch. Nehmen wir die Anweisungen gerade ernst, so befinden wir uns wie in einem großen Fisch, jeder für sich. Abstand haltend zum anderen, auch innerlich spüre ich eine Zurückgezogenheit, eine Ruhe. Jona war drei Tage im Bauch des Fisches, aber das wußte er erst, als er wieder draußen war. Als er innen war, waren die Tage für ihn nicht absehbar, die er noch im Verborgenen bleiben müsste. Wir wissen derzeit auch nicht, wie lange die Maßnahmen noch anhalten.

 

Lesen Sie den Jona Text ein zweites Mal. Wie verändert sich die Situation im Text?

eine* liest oder im Wechsel

Der Jonatext läßt schnell an die Zeit Jesu im Grab denken. Aber das ist eine völlig andere Situation. Jona ist noch lebendig im Fisch und Jesus starb am Kreuz und wurde als Toter bestattet. Jona kehrt in sein altes Leben zurück und setzt es fort. Das Leben Jesu aber ist vollendet, es wir nicht mehr fortgesetzt. Was wir an Ostern feiern ist kein „Zurück von den Toten“ und weitermachen wie bisher. Das bisherige Leben ist dann beendet, es ist vollendet.

Ich sehe daher den Jona Text entsprechender unserer Situation heute. Es wird der Tag kommen, an dem wir unser gewohntes Leben wieder aufnehmen werden. Vielleicht nehmen wir ein paar Veränderungen vor, die wir in der Zeit der Zurückgezogenheit überlegt haben.

 

Je nachdem welche Übersetzung der Heiligen Schrift Sie verwenden, betrachten Sie noch einmal den Schluss des zweiten Kapitels, Verse 9-11. Ich verwende die Bibel in gerechter Sprache.

(9) Die sich an Vergängliches, ja Nichtiges klammern, sie stoßen die ihnen zugedachten Liebesbezeugungen zurück. (10) Ich aber bringe dir mit dankbarer Stimme mein Opfer dar. Was ich gelobt habe, will ich erfüllen. Freiheit ist bei Adonaj.

(11) Da sprach Adonaj zum Fisch und er spie Jona aufs Trockene.

 

Jona pries Gott noch im Bauch des Fisches, für das Gute, das er schon erfahren hat in seinem Leben. Er tat es nicht erst als er wieder an Land und in Freiheit war.

An dieser Stelle lädt der Text ein jetzt schon einmal alleine oder mit den Menschen, mit denen sie den Gottesdienst feiern, darüber nachzudenken, wo Gott ihnen bisher im Leben schon Gutes getan hat.

Lassen Sie Ihre Gedanken einmünden in das Vaterunser.

 

Lied: EG 98 Korn, das in die Erde

 

Aktion

Wenn es ihnen möglich ist, dann machen Sie einen Spaziergang auf den Friedhoch an die Gräber ihrer Verwandten und Freunde, nehmen sie die Blumen des Karfreitags uns die Kerze mit und legen sie diese dort nieder. Wenn Ihnen der Weg nicht möglichst, dass stellen sie die Kerze und die Blumen neben Bilder Ihrer Verstorbenen.

 

Gebet (Auf dem Friedhof am Grab)

Ewiger, treuer Gott, du machst das Dunkel hell und zeigst uns den Weg zum Leben. Stärke unseren Glauben an die Auferstehung deines Sohnes, der uns im Tod gleich geworden ist.

Er fasst uns an der Hand und nimmt uns mit zum ewigen Leben bei dir. Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen

(aus: Das große Liturgie-Buch zur Fasten- und Osterzeit, S.116)

Lied: EG 79 Wir danken dir, Herr Jesu Christ

 

 

2 Kommentare Gib deinen ab

  1. deboralapide sagt:

    Ich freue mich, dass Sie eine Übersetzung benutzen, die Adonai statt Herr sagt, weil der Hintergrund des deutschen Wortes ein eher feudaler, herrschaftlicher ist als bei Adonai. Im Übrigen finde ich es hilfreich, wenn es diese Unterscheidung von Gott Vater und Jesus gibt, der im deutschen Sprachgebrauch ja ebenfalls Herr genannt wird. Trotzdem macht Jesus selbst einen Unterschied zwischen sich und dem Vater, auch wenn er von einer Einheit sprechen kann. Eheleute sind ebenfalls „ein Fleisch“ und bleiben trotzdem zwei Persönlichkeiten. Darum danke ich Ihnen für diese klare Übersetzung. Gott segne Ihre Festtage.

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    1. Ich arbeite gern mit dieser Übersetzung, auch in Gottesdiensten. Ungewohntes lässt eben auch aufhorchen.

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